Verfasst von: davidmadner | Februar 9, 2009

Kulturschock in Kolumbien

heute hab ich endlich mal zeit, einen eintrag zu machen. entweder ich hatte keine zeit oder das internet war zu teuer oder

ich hatte zeit jedoch hatte das itnernetcafe geschlossen 😀

es war wirklich „der“ kulturschock schlechthin, im land in dem:

-> 80-90% des weltkonsums von kokain produziert wird
-> paramilitär (privtarmee von großgrundbesitzer) und guerilla (extrem linke, die früher unterstützung von der sw-union

bekommen haben, aber jetzt auch geld mit drogenhandel machen müssen, da keine unterstützung mehr vorhanden ist) aktiv ist

die guerilla ist eher im dschungel also süd-westen bzw. im süden aktiv. da angeblich der höchchste führer umgebracht worden

ist, ist die guerilla anscheindend geschwächt oder agiert nicht mehr einheitlich. jedoch das sie vorhanden ist, merkt man

ziemlich. zum einen gibt es gerade im süden von kolumbien von dem wir gerade kommen, ziemlich viele militärkontrollen. das

heißt der ganze bus wird aufgehalten und alle müssen sich ausweisen. die cedularnummer (cedular=personalausweis) werden dann

an die zentrale gefunkt. ob es wirklich an der sicherheit beträgt ist zu bezweifeln, da z.b. auch jede person abgetastet

wird, ob sie keine waffen bei sich hat. im bus wird jedoch nicht nachgeschaut. vielleicht sind diese kontrollen auch einfach

nur eine gewissensberuhigung 😀

ja warum kulturschock?

-> man sieht sehr viele radfahrer; dies bedeutet die leute MACHEN sport und sind dementsprechend nicht so dick; auch wird wengiger reis gegessen
-> busfahrer stellen den motor ab wenn ein pause eingelegt wird

-> es gibt sogar mülltrennung auf tankstellen
-> es wird echtes volleyball gespielt 😀

ja also vollkommen anders; irgendwie gefällt mir kolumbien besser; von den leuten uns von der landschaft. kann aber auch

davon kommen, dass wir bis jetzt nur in der sierra unterwegs waren und ich in ecuador an der „costa“ wohne.
also mir geht es wirklich voll gut; dem jakob auch 😀

nun ein kleiner überblick was sich so getan hat in der ersten woche kolumbien (vorher noch ein bisschen was aus pedro carbo).

irgendwie kommt mir die eine woche kolubien schon fast wie 3 wochen vor; dies liegt daran, dass wir einfach fast jeden tag wo

anders sind, also volles programm haben. man kann es dann kaum glauben, dass man gestern noch dort und dort war 😀

vor meiner reise nach kolubien, war noch die woche der konferenzen. da wurden zuerst jeder schüler besprochen, ob er

aufsteigen kann bzw. in welche klasse er nächstes jahr gesteckt wird 😀
für mich waren einige sachen ziemlich fad und pures absitzen war angesagt. es gab auch wieder streiterein mit hermana

elisabeth, als es um die beschäftigung mancher schüler gang.
alles schien jedoch dann vom tisch als gelost wurde, welcher lehrer in welchem monat, hilft die küche sauber zu halten. dies

habe ich nur noch lächerlich und kindisch empfunden. dann hoffte jeder noch nicht den dezember zu ziehen, da es dort am

meisten arbeit gibt. ich nahm leider ( 😛 ) nicht an der verlosung teil 😉
am donnerstag (einen tag vor zeugnisvergabe) wurde gemeinsam essen gegangen 😀 irgendwie war ich da voll motiviert, alles war

lustig und danach gabs den vollen absturz. ALLE lehrer wollten zeugnisse drucken.
alle natürlich am letzten drücker 😀 wir haben es ja schon geschafft, dass alle lehrer im computersaal arbeiten.
aber zuerst fehlte das druckerkabel (keine ahnung wo das verschwunden ist), danach druckte der drucker nicht gescheit. also

alle excel-files mit den zeugnissen auf usb-stick und runter in die secretaria. alle lehrer wollten was zugleich und hatten

auch keine geduld zu warten, wenn ich mit wem anderen beschäftigt war.
irgendwann bin ich dann auch ungeduldig geworden und hab ziemlich unfreundlich gesagt: ich weiß, dass ihr alle nach hause

gehen wollt und jetzt noch schnell eure libretas drucken wollts, wenn ihr aber keine geduld habt und jetzt nicht aufhörts

mich zu rufen dannn mach ich gar nichts mehr 😀 dann hat sich alles komischerweiße beruhigt. ja schlussendlich ist dann alles

gut ausgegangen.
am nächsten tag hatten alle lehrer ihre zeugnisse (mit oder ohne rechtschreibfehler 😛 ), nur kamen nicht alle eltern. in

ecuador ist es üblich, dass die eltern der schüler die zeugnisse abholen. anscheinend bestand aber nicht sehr großes

interesse. die meisten, holten sie die zeugnisse am nächsten montag ab.

da waren wir (also der jakob und ich) jedoch schon in kolubien. besser gesagt ging es am samstag um ca. 9 uhr abends nach

guayaquil und anschließend ca. 14 stunden nach turcan (eine stadt ziemlich im norden von ecuador und ziemlich nah an der

grenze). dort musste wir ein sammeltaxi an die grenze nehmen um die bürokratischen sachen zu erledigen (ausreisestemel von

eucador und einreise-stempel von kolumbien).
danach wieder in ein sammeltaxi nach ipiales (die nächste gelegene stadt von der grenze in kolumbien)
das schönste was man hier besichtigen konnte war die Santuario de las Lajas (siehe foto). dies ist eine art pilgerstätte und

zu ostern spielt es sich in dem dorf ziemlich ab. bei uns war es angenehm ruhig 😀
schon als wir in tulcan ausgestigen sind, wacheln die ersten geldwechseler einem mit pesos scheinen entgegen. natürlich ist

klischeemäßig ein geldwelchseler einer der dich ums ohr haut und deshalb haben wirs nur 10$ wechseln lassen.
in kolubien ist man mit 1000€ schon pesos-millionär (1€=3140 Pesos) 😉 . man muss zuerst wirklich nachdenken wenn ein

mittagessen 3500 Pesos kostet.
noch dazu ist kolubien teuerer als ecuador. der benzin ist fast doppelt so teuer und somit sind die busfahrten auch etwa

doppelt so teuer.
am nächsten tag ging es nach popayan, welches noch einige schöne häuser aus der kolonialzeit hat.
viel interessanter war der abstecher nach san augustin. der weg dort hin war weniger interessanter :S ein 6 stunden fahrt

über stock und stein. schotterstraßen und feldwege sind ein segen dagegen. ich war danach ziemlich froh wieder auf eben

asphaltierten straßen fahren zu können.
naja ausgezahlt hat es sich auf alle fälle. in diesem naturpark sind archälogen auf steinsfiguren, von einem bis heute

unbekannten volk gestoßen. man weiß zwar, dass diese vor allem vor gräbereingängen (siehe fotos) aufgestellt wurden, aber

viel weiß man nicht!
die eintritte in die nationalparks haben sich übrigens vervierfacht. im reisefüher steht noch etwas von 3$ wir mussten etwa

13$ zahlen. die jeep-tour am nächsten tag hat sich einigermaßen ausgezahlt, da wir sehr schnell etwa 8 orte anschauen konnte,

an denen figuren und gräber gefunden wurden.
san augustin ist irgendwie ziemlich touristisch. die agenturen, die die verschiedensten ausflüge organsieren geben sich als

offizielle touristeninformationen aus und informieren nur über ihrer produkte, die sie dir andrehen wollen.

ganz anders ist tierradentro. etwa 6 stunden wieder über teilweise kathastrophen-straßen. gereißt sind wir mit dem supervisor

der security von allen nationalparks in kolubien, der zufällig auch nach tierradentro fuhr. weniger touristisch, dafür

mussten wir auch 3mal umsteigen. ich war froh wie wir dort ankamen und eine hospedaje fanden.
in tierradentro, wurden mehr höhlen (siehe fotos) gefunden, die manchmal 4-7 meter im boden versteckt waren. leider half dies

jedoch nichts, von grabräuber entdeckt zu werden. und so wurden die meisten grabbeigaben, etwa gold etc. gestohlen.
am tag darauf wandereten wir stunden um die höhlen, die auf anhöhen zu finden waren, zu besichtigen.
auf den wegen nach san augstin fanden angeblich in der vergangenheit guerilla-aktivitäten statt. im gebiet von tierradentro,

aber mehr in den bergen (laut militär) wohnen noch immer guerillas. jedoch ist es derzeit relativ ruhig und sicher!
die höhlen waren teilweise sehr schön bemalt, jedoch bei der größeren anzahl an höhlen mussten mans schon viel fanatsie haben

um etwas zu sehen; besser gesagt konnte man nichts sehen 😀 der aufwand hat ist auf alle fälle gelohnt.

danach zurück in die zivilisation nach popayan. zurück auf schöne straßen etc 😀 und ab nach cali. angeblich die stadt des

salsas und die stadt der schönsten frauen der welt (machnmal hilft dabei der schönheitschirurg aus, mit ein paar

silikon-implantaten, weil die operationen sehr billig sind 😀 )
aber irgendwie wurden wir enttäuscht 😛 wir fanden nicht viel schönen frauen dafür eine stadt mit viel chaos und agressiven

verkehr. deshalb beschlossen wir einen tag früher abzureisen, das es nicht viel in cali zu besichtigen gab und ich bin

wirklich froh.
zur zeit sitzte ich in salento, einem kleinen örtchen ca. eine stunden von Armenia (keci nur für dich; gibt eine stadt die so

heißt 😉 ) entfernt.
wir wir heute angekommen sind, war ich froh cali schon früher verlassen zu haben 😀 dieses örtchen ist ein wochenendziel von

vielen kolubianern. irgendwie war das für mich ein rollentausch.
heute haben wir zugeschaut wie kolubianer „urlaub“ machen oder zumindest ihre freizeit gestalten. normalerweise sind ja wir

die reisenden. das örtchen war rammelvoll, von teuren autos und perfekt gestylten männern und natürlich frauen (eine kleine

entschädigung für cali 😛 ).

ja das wars nun noch „einige“ fotos mit kommentaren

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links: der grenzübergang nach kolubien
rechts: platz un kirche in ipiales

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links: die besagt kirche (die als pilgerziel gilt); hineingebaut in den fels; hinter dem altar kann man den nackten fels

sehen. angeblich ist die heilige maria heir erschienen.
rechts: der bus der diese reifen hat, hat uns heil nach san augstin gebracht 😀 was lernt man in der fahrschule? wann darf man den reifen nicht mehr benutzen 😛

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links: ich vor einer figur die …
rechts: .. für solche grabeingänge gedient haben; ob es götter sind oder was anderes ist bis jetzt nicht entschlüsselt

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links: ein weitere „kultuschock“. hier wird darauf hingewiesen, nicht allzulange zu duschen, da damit gegen die wasserverschmutzung gewirkt wird!
rechts: in einer „caña-fabrik“ (=zuckerrohr). hier wird der caña-saft erhitzt …

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links: … und nach dem abkühlen darf man sogar kosten 😀
rechts: das ist das endprodukt. riesen quader aus purem natürlichem zucker!

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links: so schaut die presse aus; angetrieben von einem dieselmotor.
rechts: jakob vor dem größtem stein. wie die ihn dort hinbekommen haben, weiß man nicht (nicht den jakob den stein 😛 )

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links: ein art sakropharg aus stein. arbeitswerkzeug waren auch steine. ziemlicher zeitaufwand bzw. den menschen muss ziemlich fad gewesen sein 😉 😛
rechts: wir vor einem wasserfall.

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links: die einzige doppelköpfige figur
rechts: höhlenbemahlung in tierradentro

1718

links: in solchen ton-töpfen wurde die verbrannten sterblichen überreste ausbewahrt.
rechts: dies ist das tiefste höhlen-grab. etwa 7 meter. die stiegen sind war nicht original, aber wurden die höhlen in etwa so angefertig also inklusive stiegen.

1920

links: einer der best-erhaltenen höhlenbemalungen.
rechts: ein schweizer, den wir in tierradentro getroffen haben, der seit ca. 2 jahren in südamerika am rad unterwegs ist 😀

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links: ich in cali, mit zwei männern auf der bank 😉
rechts: unter nombre usario. ich hab meinen nachnamen buchstabiert 😀 das ist dabei rausgekommen „AMDN“ 😀 😀

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links: ich vor den stiegen, die zum dörfchen salento führen. diese stiegen sind die perfekt gestylten menschen keuchen hochgegangen um die aussicht zu genießen!

rechts: ein chilliges pub, wo die einheimischen eine art billiard spielen (nur mit 3 kugeln, keine ahnung wie das heißt)

Liebe Grüße aus Kolumbien
David


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